REISEN
Tag 4 – Patreksfjördur – Isafjördur
Im Fosshotel in Patreksfjördur hatten wir eine sehr angenehme und ruhige Nacht. Da wir keine Fähre zu erwischen hatten, gönnten wir uns auch etwas mehr Schlaf und brachen erst gegen 10 Uhr nach einem ausgiebigen Frühstück für die heutige Etappe über die Westjforde bis nach Isafjördur auf.
Da die exakte Anzahl Fenster, Lampen und Griffe an unserem Honda CRV nach der gestrigen Schotteretappe nicht mehr zu erkennen war und die N1 Tankstelle neben unserem Hotel einen kostenlosen Waschplatz anbot, entschieden wir uns, dem Auto eine Wäsche zu gönnen. Einige Kilo Dreck weniger, war auch die Marke des Autos wieder erkennbar.
Autowäsche auf Isländisch
Mit dem sauberen Auto ging es dann weiter durch die atemberaubende Landschaft der Westjforde. Hoch über die Berge. Nah am Rand der Klippen. Runter ganz nah an den Fjord. Und wieder hinauf. Die Aussichten änderten sich ständig. Jede beeindruckender wie die vorherige.
Unseren ersten Stop legten wir bei einem kleinen Wasserfall am Randes des Fjords ein. Es sollte nicht der spektakulärste Wasserfall des Tages bleiben, aber es war ein guter Anfang, um die Einstellungen für die Langzeitbelichtung zu testen.
Ein Wasserfall in den Westfjorden
Weiter ging die Fahrt über die Westfjorde bis zum Hot Pool Reykjafjarðarlaug, einer natürlichen warmen Quelle, die von den Isländern zum Baden genutzt wird. Leider wurde das eigentliche Becken gerade renoviert, so dass wir nur mit den Füssen in das natürliche Becken steigen konnten. Das Wasser war sehr warm, so dass nach wenigen Minuten die Beine weich gekocht waren und die Steinchen am Boden des Beckens arg zu Pieken begannen.
In einem Hotpot
Auf der weiteren Fahrt konnten wir dann auch beobachten, wie in Island Straßen repariert werden. Eine sehr effiziente Methode, wenn man keinen Wert auf Langlebigkeit legt. Im speziellen Fall der Westfjorde aber wohl die Methode mit der besten Kosten-Nutzen-Rechnung.
Straßenreparatur in Island
Nach endlosen Biegungen erreichten wir endlich unser Hauptziel des heutigen Tages. Den Wasserfall, oder besser die Ansammlung von Wasserfällen, deren Hauptfall namensgebend ist, den Dynjadi. Postkartenmotiv Nummer eins für die Westfjorde.
Dynjandi Kaskaden
Dynjandi
Nach einer langen und auch gemütlichen Pause (dank Laybag) am Dynjandi, ging es dann weiter bis zu unserem Tagesziel nach Isafjördur. Das kurioseste Element dieser Tour war sicherlich der Tunnel Vestfjarðargöng, mit etwas über 9 km Länge der längste Tunnel Islands. Nur war die Länge nicht das Kuriosum, sondern die Tatsache, dass dieser Tunnel sich zum Einen nach einigen Kilometern in zwei Röhren teilt, die unterschiedliche Ziele erreichen. Zum anderen die Tatsache, dass der Tunnel bis zur Teilung nur einspurig ist mit Haltebuchten zum Ausweichen für den Gegenverkehr. Was der ADAC wohl zu diesem Tunnel sagen würden…
In Isafjördur angekommen, haben wir auch noch die klassischen Trockenhäuser für die isländische Spezialität Hákarl entdeckt. Dies ist fermentierter Grönlandhai. Um diesen eigentlichen giftigen Hai überhaupt genießbar zu machen, wird er erst für einige Wochen bis Monate (je nach Jahreszeit) vergraben und dann an die Luft gehängt, damit das entstandene Ammoniak ausgasen kann. Lecker sah das nicht unbedingt aus.
Hákarl
Wir haben uns dann fürs Abendessen doch nicht für Hákarl entschieden, sondern haben das sehr leckere und reichhaltige Fischbuffet im Tjöruhúsið genossen.