REISEN
Tag 3 – Grundarfjörþur – Patreksfjödur
Die Nacht im sehr empfehlenswerten Grundarfjördur Guesthouse direkt am Meer mit Blick auf den Kirkjufell war zumindest für die beste Gattin der Welt (bGW) erholsam. Der Göttergatte (GG) bastelte bis Mitternacht an seinem Blog und bewunderte auch noch später die nicht enden wollende Abenddämmerung, die den Kirkjufell in orange-rotes Licht tauchte. Weil wir am Morgen schon sehr früh aufstehen musste, um auf jeden Fall die Fähre in Stykkishólmur zu erreichen führte die nervöse Natur des GG dazu, dass er sehr unruhig schlief und schon vor dem Wecker um 5:30 Uhr aufstand. Wie geplant, verliessen wir um 7 Uhr das Hotel in Richtung Fährhafen, um unsere Tickets um 8 Uhr in Empfang zu nehmen. Vom Fährhafen und dem kleinen Örtchen Stykkishólmur gibt es leider keine Fotos, weil jemand (GG) am frühen Morgen zu verpeilt war, eine Speicherkarte in die Kamera zu stecken. Nach dem Blick durch den Sucher zu urteilen, wären die Bilder sowieso nicht schön gewesen *hüstel*
Nachdem der GG die bGW bei der Fahrt auf die Fähre fast überfahren hätte (nicht so dramatisch … nur zu hektisch und nicht gewartet, bis die bGW ganz aus dem Auto war), konnte die Überfahrt nach Brjánslækur beginnen. Es war recht windig und so kam auch die Fähre in Bewegung, was wir aber gut vertragen haben. Den Frühstückskaffee gab es ja zum Glück mit Deckel und das leckere Gebäckstück schmeckt auch, wenn es schwankt. Eine Mütze Schlaf war auch noch drin, so dass wir um 12 Uhr ausgeschlafen in Brjánslækur und damit in den Westjforden angekamen.
Die Fähre Ferry zwischen Snaefellsness und den Westfjorden
Unser Weg führte uns direkt zu unseren beiden Tageszielen, dem roten Strand Rauðisandur und dem westlichen Ende Europas namens Látrabjarg. Nach ca 20 km Schotterpiste kommen wir am Raudisandur an und entscheiden uns für einen kleinen Fussmarsch von 500 m vom Parkplatz zum Strand. Dabei kam es abermals zu einem Hitchcock-Moment mit den schon bekannten Schwalben. Diesmal blieben wir aber stur und sind trotz direkter Attacken gegen unsere Köpfe inklusive einem Zusammenstoss von Vogel und Kopf weitergegangen. Belohnt wurden wir für unseren Wagemut mit einem Blick über den langen roten Strand, den wir aber selbst nicht betreten konnten, weil ein ca. 20 m breiter Pril uns davon trennte. Dennoch war es eine beeindruckende Kulisse.
Vogelangriff
Rauðisandur
Weitere 40 km Schotterpiste brachten uns dann zum Látrabjarg, dem westlichsten Zipfel Europas und einem sehr beliebten Vogelbrutgebiet, besonders bekannt für die putzigen Papageientaucher. Látrabjarg ist eine Steilküste, die bis zu 400 m direkt ins Meer abfällt. Vorweg sei gesagt, dass für den heutigen Tag eine Wetterwarnung für die Westfjords wegen böigem Starkwind herausgegeben wurde. Diese können wir vollends bestätigen. Die Steilküste dürfte der windigste Ort sein, an dem wir je gewesen sind. Man musste schräg laufen, um nicht umzufallen und Umfallen wäre eine blöde Idee am Rand der Klippen. Diesen Klippen musste man zum Entsetzen des nicht höhenfesten GG auch sehr nahe kommen, um einen Blick auf die Papageientaucher zu erhaschen. Wir hatten dabei das Glück einigen dieser putzigen Gesellen bis auf wenige Meter nahe zu kommen und ein paar schicke Fotos zu machen. Der dGW ging die Fotografenseele zum Entsetzen des GG etwas durch, so dass sie sich nur mit energischen Bitten vom Rand der Klippen zurückzog, dem sie sich bäuchlings robbend näherte.
Látrabjarg
Papageientaucher
Von den Klippen ging es dann direkt zum Hotel in Patreksfjördur, wo wir Kraft für den nächsten Tag sammeln konnten.