REISEN
Tag 2 – Borgarnes – Grundarfjörþur
Der heutige Tag stand im Zeichen eines berühmten Regisseurs und eines Autors. Dazu aber später mehr.
Nach einer ruhigen Nacht dank schwarzer Vorhänge und einem exzellenten Frühstück ging es von Borgarnes dank einer spontanen Planänderung nicht direkt gen Westen auf die Halbinsel Snaefellsness sondern Richtung Osten zu den Trollwasserfällen bei Fossatun. Angeblich gibt es im Wasserfall eine Steinformation, die ein Trollgesicht darstellen soll. Dazu ist aber wohl mehr Fantasie notwendig als wir zu dieser Uhrzeit aufbringen konnten. Die Trollfiguren im angelegten Trollpfad konnten wir aber dennoch bewundern.
Troll Wasserfälle in Fossatun
Von dort ging es dann über unsere erste Schotterpiste mit einer sehr abenteuerlichen einspurigen Bogenbrücke weiter zur Ringstrasse und zurück nach Borgarnes. Diese Brückenquerung werden wir wohl lange in Erinnerung halten. Weckte sie doch das Gefühl einer sehr langsamen Achterbahnfart.
Brücke zwischen Fossatun und Borgarnes
Unser Mietwagen auf einer Schotterstraße
Über Borgarnes führte unser Weg uns dann in Richtung Snaefellsness. Unser erster interessanter Zwischenstop galt den Basaltsäulen, die schon von der Strasse aus zu sehen waren, aber über einen kleinen Schotterweg direkt zu erreichen waren. Glücklicherweise spielte auch das Wetter mit und wir sahen zum ersten Mal isländische Sonne.
Basaltsäulen
Dem Schotterweg folgten wir dann weiter bis zu einer alten malerisch gelegenen Kirche, die sich bei genauer Betrachtung als aus Wellblech bestehend herausstellte.
Small church in Iceland
Der Weg brachte uns dann weiter bis in eine Sackgasse, die durch ein abgesperrtes Tor begrenzt war. Dort konnte man einen Wasserfall … ja, die kommen noch öfter vor … und einen tollen Blick ins Hinterland mit Lavafeldern und einem kleinen geschwungenen Fluss geniessen.
Landschaft von Snaefellsness
Die Fahrt führte weiter über die 54 und kurz später lockte uns ein Golfplatz mit Gaststätte zur Mittagspause. Eine sehr gute Fischsuppe später wollten wir uns dann zum direkt am Golfplatz gelegenen Strand aufmachen. Jedoch hatten hier einige auf den zweiten Blick brütende Schwarzkopfseeschwalben etwas dagegen. Je näher wir den Nestern kamen desto heftiger wurden wir attackiert. Wir fühlten uns wie im besten Hitchcock Film. Nur die schrille Musik fehlte. So entschlossen wir uns dann kehrt zu machen und das Meer später zu besuchen. Als wir den Golfplatz verliessen, sahen wir auch, dass sich ein Golfer den Driver über Kopf hielt, während er ganz normal über die Bahn schlenderte. Nun verstehen wir auch, wozu das gut ist. Die Schwalben attackieren natürlich den höchsten Punkt, was im Falle des cleveren Golfers der Kopf des Drivers und nicht sein eigener war.
Von Vögeln immer noch nicht genug machten wir unseren nächsten Stop bei Rauðfeldsgjá, einer schmalen Schlucht, die einer Vielzahl von Vögeln als Brutstätte dient.
Rauðfeldsgjá
Weiter ging es zum ersten echten Highlight des Tages. Nach Arnarstapi und Hellnar am Fusse des Snaefellsjölull. Leser von Jules Verne werden ihn kennen als Einstieg zum Mittelpunkt zur Erde. In Arnarstapi und Hellnar kann man die grandiose Kulisse der Steilküste mit vielen brütenden Vögeln bewundern.
Arnarstapi
Jules Vernes Eingang zum Mittelpunkt der Erde
Vogelhöhle in Hellnar
Snaefellsjökull
Den Snaefellsjölull Nationalpark durchquerend kamen wir dann gegen Abend in Grundarfjörþur an, wo wir Station für die Nacht bezogen. Unser Zimmer bietet einen herrlichen Blick auf den nun (22:30) in Orangetönen von hinten erleuchteten Kirkjufell. Den angeblich meistfotografierten Berg Islands.